Die bittere Niederlage vom Dienstag gegen die Bellinzona Rockets schien irgendwie bis am Freitag noch in vielen Knochen und Köpfen zu stecken. Immer wieder tauchte die Frage auf, wie das passieren konnte, natürlich gekoppelt mit der Hoffnung, dass am Freitag in La Chaux-de-Fonds die Reaktion folgen würde. Dieses Unterfangen war ein schwieriges, hatten die Neuenburger die letzten fünf Spiele doch alle gewonnen. Der Aufschwung beim letztjährigen Meister hing eng mit der Rückkehr von Sondre Olden zusammen, der nach anfänglicher Verletzung stark zurück war.
Es dauerte dann leider auch nur gut zwei Minuten ehe Gianluca Barbei das 1:0 markieren konnte. Ein sehr komplizierter Start für die Leuen, welche an diesem Abend auch auf Kevin Nicolet (krank), Justin Salamin (verletzt) und Rafael Meier (Spiel mit Kloten) verzichten mussten. Den Leuen konnte man im ersten Drittel einsatzmässig nichts vorwerfen, aber die Kräfteverhältnisse waren ganz klar. Das beste aus Sicht der Thurgauer nach 20 Minuten war, dass es erst 1:0 stand und man immer noch die Möglichkeit hatte ins Spiel zurückzukehren.
Im zweiten Drittel merkte man schnell, dass die Romands einerseits etwas vom Gaspedal gingen und andererseits die Leuen immer mutiger wurden. In der 27. Minute hatten Bengtsson und auch Stehli dann gleich im Doppelpack den Ausgleich auf dem Stock. Leide wollte dieser nicht gelingen, doch das Spiel gestaltete sich je länger je mehr wie ein umgekehrter Handschuh im Gegensatz zum Startdrittel. Thurgau drückte und es folgte ein Pfostenschuss von Gian Janett kurz darauf. Insgesamt ein sehr gefälliges Drittel der Leuen in welchem sie dem Ausgleich näher waren als der Gegner dem 2:0. Die stärkste Parade auf Seiten der Thurgauer musste Silvio Schmutz zeigen, als er volley den Puck für den geschlagenen Luis Janett befreien musste.
Ähnlich ging es im Schlussabschnitt weiter. Thurgau spielte sich teils mit starken Kombinationen in die Offensive. Es fehlte einzig der krönende Abschluss. Die grösste Möglichkeit hatte Hunter Garlent im Powerplay nach rund der Hälfte des letzten Drittels. Je länger je mehr bissen sich die Thurgauer allerdings an Viktor Östlund die Zähne aus, der einfach nicht zu bezwingen war. Thurgau nahm Janett bereits gut zwei Minuten vor Schluss raus und spielte ein starkes 6 gegen 5. Nach Schuss von Hunter Garlent war es dann ein Gestocher vor dem Tor und schlussendlich drückte Devin Stehli die Scheibe tatsächlich zum hochverdienten Ausgleich.
Die Verlängerung liess sich für die Thurgauer dann auch sehr gut an. Wegen einer Strafe gegen La Chaux-de-Fonds Oliver Achermann konnte man zwei Minuten mit 4 gegen 3 Feldspielern agieren. Chancen waren da, die Lücke leider nicht gefunden. Kaum war Chaux-de-Fonds komplett leistete sich Gian Janett einen Komplett-Aussetzer und David Eugster schoss für die Neuenburger den Siegtreffer.
Fazit: Ein Punkt in La Chaux-de-Fonds und die 40 gezeigten Minuten ab der ersten Pause nehmen wir sehr gerne. Thurgau war das bessere Team, spielte engagiert und kreativ und hätte auch zwei Punkte verdient gehabt. Mit dieser Motivation freuen wir uns auf das Sonntags-Spiel mit Kids-Day gegen den HC Sierre in der Gütti.