Obschon die Favoritenrolle an diesem Abend klar dem HC Thurgau zugeteilt wurde, wusste man in der Ostschweiz, dass die Spiele gegen den EHC Winterthur in dieser Saison meist mühsam und allzu oft mit Niederlagen verbunden waren. Und dass die Winterthurer tatsächlich nicht gerade der Lieblingsgegner des HCT sind, zeigte sich bereits nach knapp 80 Sekunden. Mit seinem ersten Angriff schoss Topscorer Mathew Wilkins die Winterthurer bereits 1:0 in Front. Trotz diesem Rückschlag liessen sich die Leuen nicht beirren, versuchten gleich auf den Ausgleich zu drücken und spielten über Minuten hinweg gefühlt in Überzahl. Doch erst im tatsächlichen Powerplay gelang Eero Elo auf Zuspiel von Will Pelletier und Adam Rundqvist das ersehnte 1:1. Und obschon sich der EHC Winterthur in der Folge etwas zu fangen wusste, war es in der 17. Minute nochmals ein Thurgauer Leue, der die Scheibe im Netz unterbringen konnte. Janik Loosli durfte die Scheibe nach Zuspiel von Frédéric Jolliet ungehindert zum 1:2 in das offene Tor einschieben. Entsprechend verdient durfte der HCT mit dieser knappen Führung erstmals in die Kabine.
Im Mitteldrittel gab es schon früh die erste kleine Strafe gegen den HC Thurgau und damit die Chance für das Heimteam zum Ausgleich. Doch das Powerplay der Winterthurer war derart harmlos, so dass zu keinem Zeitpunkt wirkliche Torgefahr bestand. In der Folge plätscherte das Spiel so dahin, während insbesondere Luis Janett bis zu diesem Zeitpunkt einen ziemlich ruhigen Abend hatte. Trotz Überzahlmöglichkeiten auf beiden Seiten blieben die ganz grossen Chancen im zweiten Drittel aus und man verabschiedete sich ohne weiteres Tor in die nächste Pause.
Das Schlussdrittel durfte der EHC Winterthur gleich in Überzahl beginnen, welche sie auch direkt zu nutzen vermochten. Da blieb so manch einem Thurgauer die Pausenverpflegung im Hals stecken, als es bereits nach 57 Sekunden im Schlussdrittel plötzlich 2:2 stand. Marc Steiner gelang es, die Eulachstädter mit seinem Tor auf Zuspiel von Topscorer Wilkins wieder ins Spiel zu bringen. Doch nur kurz flammte die Hoffnung beim EHC Winterthur wieder auf. Denn keine Minute später stellte Andreas Döpfner den Vorsprung für den HC Thurgau wieder her und netzte zum 2:3 ein – einmal mehr ein starkes Spiel von Döpfner an der Seite von Pelletier und Knellwolf! Danach hatte man das Gefühl als würden die Leuen die Führung mit solider Defensivarbeit und konstantem Scheibenbesitz souverän über die Zeit bringen. Doch wie so oft gegen den EHC Winterthur kam es anders. 26 Sekunden vor der Schlusssirene wanderte Ramon Knellwolf wegen eines Beinstellens nochmals auf die Strafbank, was den Winterthurern – welche bereits seit Längerem ohne Torhüter agierten – ein doppeltes Überzahlspiel ermöglichte. So schlug es nach 59:50 tatsächlich nochmals hinter Luis Janett ein und Sam Coatta erzwang eine Verlängerung an diesem Abend.
In der Verlängerung waren es wieder die Thurgauer Leuen, welche die grösseren Torchancen hatten. Nach drei Minuten in der Verlängerung glaubte man die Entscheidung gesehen zu haben, nachdem Kevin Kühni die Scheibe im Tor unterbrachte. Die Schiris entschieden auf dem Eis jedoch sofort auf kein Tor und blieben auch nach Konsultation der Videobilder bei diesem Entscheid. Es ging daher weiter in diesem Krimi, wobei der HCT wegen der verlorenen Coaches Challenge den Rest der Overtime in Unterzahl verteidigen musste. Mit Mühe rettete man sich letztlich ins Penaltyschiessen. In diesem sicherten Ramon Knellwolf und Janik Loosli dem HC Thurgau den zweiten Punkt, nachdem auf Seiten des EHC Winterthur sämtliche Schützen an Luis Janett scheiterten. Sicherlich ein verdienter Punkt für die Leuen, wobei gegen die Eulachstädter aber eben doch mehr hätte drin liegen sollen.