Auch wenn die Niederlage vom Freitag noch vielen HCT-Fans in den Knochen sass, so war schon am Kids-Day im Thurgauer Dörfli vor dem Spiel viel Zuversicht zu spüren und die HCT-Fans waren guter Dinge, dass man sich den Heimvorteil fürs Playoff noch sichern konnte. HCT-Coach Akerblom gab zu Protokoll, dass heute quasi das Playoff-Spiel Nummer zwei stattfand und sich Mannschaft wie auch Coach der Wichtigkeit dieses Sieges absolut bewusst waren.
Im Startdrittel war es dann auch der HCT, der mehr für die offensive tat und sich erste Chancen erspielte. Dies war nicht weiter verwunderlich, wenn man bedachte, dass Sierre heute ganz ohne Import-Spieler antrat und auch Stammkeeper Giovannini gleich ganz im Wallis zuhause liess. Bei den Leuen war es dann Patrick Spannring, der genau das tat, was man insgesamt diese Saison zu wenig sah. Er kam mit Zug aufs Tor, schloss einfach mal ab und provozierte so einen Abpraller. Sturmpartner Dominic Hobi verwertete diesen in absoluter Goalgetter-Manier zur verdienten Führung für die Leuen. Sehr wichtig dieser Treffer für Thurgau und auch heute zu sehen, wie wichtig die Rückkehr von Spannring und Hobi ins Lineup waren.
Bei der knappen Führung blieb es bis zur ersten Pause und so konnte auch noch lange nicht von einer Vorentscheidung gesprochen werden. Im Mittelabschnitt hatte der HCT wiederum die besseren Möglichkeiten, aber Loosli, Elo oder auch wieder Spannring und Hobi scheitereten am Walliser Ersatzkeeper Noah In-Albon. Die Zitterpartie ging also bis ins Schlussdrittel weiter. Vielleicht kann sich der ein oder andere ans erste Saisonspiel vom 16. September erinnern. 2:0 hiess es damals und das gegen denselben Gegner wie heute. Nach zwei gespielten Dritteln wäre wohl jeder Thurgauer, jede Thurgauerin im Stadion mit diesem Resultat einverstanden gewesen…
Das Zittern ging dann im dritten Abschnitt weitern, ein weiterer Treffer hätte so viele Nerven in der Gütti beruhigt. Leider half die Mannschaft diesem Bestreben nicht ganz nach. Man erarbeitete sich zwar insgesamt auch im dritten Drittel mehr Chancen, aber der zweite Treffer wollte einfach nicht fallen. Auf der Gegenseite war Sierre zwar nicht oft, aber doch ab und zu für einen Abschluss gut. Luis Janett hielt gut, aber es wussten alle, wie schnell es geht und der ganze schöne Vorteil wäre dahin. Irgendwie schienen die Spieler gefallen an diesen Nervenspielchen zu haben,. Anders war kaum zu erklären, wie es Andreas Döpfener vier Minuten vor Schluss schaffte, den Puck nicht ins leere Tor sondern an die Lattenunterkante zu setzen. Genau dem gleichen Döpfner war es dann aber vergönnt 80 Sekunden vor Ende die Entscheidung ins leere Walliser Tor zu markieren. Leider war allen erst Minuten nach Spielschluss klar, dass dieser Sieg trotzdem nicht für den Heimvorteil im Playoff reichen wird. Visp zog an den Thurgauern vorbei, da Sie zwar nur 2 der 5 Direktduelle gewinnen konnten, aber eben die richtigen. Das erste Thurgauer Heimspiel wird gestrichen, somit gab es für beide Teams je 6 Punkte und dann kam die Tordifferenz zum Zählen…
So starten die Playoffs am 14. Februar in Visp, das erste Heimspiel steigt dann am 16. Februar in der Gütti.