Der HCT ist im Cup am Samstag dank einem knappen 1:0 einerseits eine Runde weitergeommen, andererseits nach drei Niederlagen wieder auf die Siegerstrasse zurückgekehrt. Ein Sieg war auch an diesem Dienstagabend in Bellinzona Pflicht. Auch wenn Sebastian Bengtsson weiter fehlte, so gab es trotzdem keine Ausreden vor dem Spiel gegen die Rockets, welche neu in Bellinzona ansässig sind, aber auch zu Beginn der neuen Saison wieder das Tabellenende der Swiss League zierten.
Das Spiel liess sich dann aber alles andere als verheissungsvoll an. Eine Strafe von Döpfner, eingefangen unnötig in der Offensivzone, wurde mit dem 1:0 für das Heimteam bestraft. Thurgau danach zwar bemüht, aber nach einem an sich ungefährlichen Abschluss von Philipp Ahlström musste Luis Janett, der zum ersten Mal nach seiner Verletzungspause wieder das Tor hütete, wieder hinter sich greifen. Es stand 2:0 und der HCT somit massiv mit dem Rücken zur Wand. Jetzt war Charakter gefragt von der jungen Mannschaft.
Im zweiten Drittel folgte die erhoffte schnelle Reaktion nicht. Was offensichtlich war war, dass das Selbstvertrauen bei den Leuen in der Zwischenzeit arg gelitten hat. Einfachste Pässe gelangen nicht und von aussen betrachtet einfache Scheiben konnten nicht kontrolliert werden. Nach einem weiteren groben Schnitzer von Garlent folgte beinahe das 3:0 durch die jungen Tessiner, doch die Leuen konnten sich gerade noch dagegenstemmen. Im Gegenzug war es dann Stehli, der Garlent für einmal stark freispielte und dieser machte den Fehler von vorhin mit einem schönen Abschluss wieder wett. Es war zu hoffen, dass dieses Tor den Leuen Auftrieb verlieh. Wenn man auf den Spielverlauf schaute, so war dem leider auch wieder nicht so. Bellinzona war minutenlang näher am 3:1 als Thurgau am Ausgleich. Trotzdem war es in der 34. Minute bei einem der spärlichen Thurgauer Angriffe dann aber doch Hunter Garlent wiederum auf Vorarbeit von Stehli, der das Spiel wieder ausgleichen konnte. Der im Team verbliebene Import-Stürmer brachte die Thurgauer somit quasi im Alleingang wieder zurück ins Spiel.
Ins Schlussdrittel starteten die Leuen dann so druckvoll wie man sie an diesem Abend noch nicht gesehen hatte. Dies gipfelte in einer Strafe gegen Gianluca Cortiana der Rockets und einem schönen Weitschuss von Kühni zur 3:2 Führung. Ob Dubois die Scheibe vor dem Tor noch ablenkte, war auf den ersten Augenblick nicht sichtbar, die Sicht des Torhüters nahm er auf jeden Fall sehr schön. Jetzt galt es weiterhin die Offensive zu suchen und die drei Punkte nach Hause in den Thurgau mitzunehmen. In der 51. Spielminute zitterte das Thurgauer Fan-Herz nochmals kurz. Nicht wegen einer Tessiner Strafe, sondern weil HCT-Captain Hobi kopfvoran in die Bande bugsiert wurde. Er verliess das Eis umgehend, kehrte danach aber zum Glück wieder aufs Eis zurück. Bitter wurde es dann knapp drei Minuten vor Ablauf der 60 Minuten. Luis Janett musste sich von einem Weitschuss Törmänens auf der Stockhandseite bezwingen lassen. Die Führung war dahin und die Zeit auf der Uhr nur noch wenig. Im Gegenteil in der letzten Minute musste Janett gar noch die Niederlage abwehren.
Die Verlängerung blieb torlos und das Penaltyschiessen musste entscheiden. Für Luis Janett sicherlich die Möglichkeit, um nach der regulären Spielzeit zu beweisen, dass er der bessere Torhüter auf dem Eisfeld war. Es brauchte insgesamt acht Schützen auf beiden Seiten, um die Partie zu entscheiden. Nicolet und Kühni trafen für die Leuen, auf der anderen Seite musste sich Janett nur einmal bezwingen lassen. Die zwei Punkte nehmen wir, es hätten dem Spielverlauf entsprechend auch weniger sein können. Am Freitag gegen den HC La Chaux-de-Fonds muss aber eine massive Leistungssteigerung her, ansonsten wird es wohl keine weiteren Zähler geben.