Nachdem sich der HC Thurgau und der EHC Winterthur bereits in der Vorbereitung duelliert hatten, kommt es am vierten Spieltag der noch jungen Meisterschaft zum ersten richtigen Derby der Saison. So richtig Derby-Stimmung mag in der mit 605 Zuschauern spärliche gefüllten Zielbau Arena jedoch nicht aufkommen. Das Corona-Virus scheint auch in Winterthur die Fans vom Matchbesuch abzuhalten und Fangesänge mögen unter der Schutzmaske kaum aufkommen. Noch nie wohnten so wenige Fans einem Derby zwischen dem EHC Winterthur und dem Kontrahenten aus der Ostschweiz in der Zielbau Arena bei.
Dieser spärliche Aufmarsch überträgt sich in den Anfangsminuten denn auch auf das Gezeigte. Der HC Thurgau hat zwar mehr vom Spiel und kommt in der 1. Minute bereits zu einer Überzahl. In dieser agiert er jedoch zu ungenau, weshalb keine nennenswerte Chance zu notieren ist. Auch in der Folge ist der HCT bemüht, das Spiel zu machen, aber es fehlt ihm an der Durchschlagskraft. Einzig Topscorer Frantisek Rehak mag sich immer wieder in Szene setzen. Er ist ein stetiger Gefahrenherd und belohnt sich anfangs der sechsten Spielminute mit der frühen Führung zum 1:0. Die Manschaft von Headcoach Stephan Mair, die inzwischen verletzungsbedingt auf fünf Stammkräfte verzichten muss, spielt in der Folge munter nach vorne. Die Präzision oder ein öffnender Pass fehlen jedoch zu oft, weshalb sich EHCW-Goalie Mathis kaum einmal wirklich auszeichnen muss. Da die Winterthurer ihrerseits zu lediglich drei Torschüssen kommen, ist das erste Drittel schnell erzählt.
Nach der Magerkost im ersten Drittel wird den anwesenden Fans in den zweiten zwanzig Minuten ein regelrechtes Torspektakel serviert. Den Anfang macht der EHC Winterthur, der nach lediglich 25 Sekunden Überzahl in der 22. Spielminute durch Mike Küng ausgleichen kann. Der Berner mit Thurgauer Vergangenheit hatte während einer Strafe gegen Sebastiano Soracreppa von der blauen Linie getroffen. Als fünf Minuten später mit Winti-Topscoerer Riley Brance ein Eulachstädter in die Kühlbox verbannt wird, fackeln auch die Leuen nicht lange. Frantisek Rehak zieht von der rechten Seite ab und der Puck findet - wohl mittels Ablenker eines Winti-Verteidigers - den Weg ins Tor. Die Leuen somit erneut in Front! Nur 17 Sekunden später jubel die Leuen erneut. Jason Fritsche hatte auf Zuspiel von Joel Scheidegger zum 3:1 getroffen. Mit dieser vermeintlich komfortablen Führung lassen sich die Leuen gleich zu vier kleinen Bankstrafen hinziehen. Während dieser schlägt das Heimteam von Headcoach Teppo Kivelä gandenlos zu. Zuerst ist es Riley Brace, der mittels sattem Schuss ab der blauen Linie zum Anschlusstreffer einnetzt (31'). Anschliessend ist es Fabio Arnold, der nach wiederum einem strammen Schuss von Riley Brace den Abpraller im Kasten unter bringt (36'). Die Winterthur sind somit definitiv zurück im Spiel und suchen sogleich den nächsten Treffer. Die Pausensirene kommt dem HCT daher nicht ungelegen.
Headcoach Stephan Mair scheint in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Leuen kommen hellwach aus der Garderobe und übernehmen sogleich das Zepter. Gleich reihenweise decken die Thurgauer Winti-Keeper Mathis mit Schüssen ein. Dieser kann sich Mal um Mal auszeichnen. Die beste Chance zur erneuten Chance vergibt Jan Mosimann in der 47. Spielminute. Da die Leuen weiter im Abschluss sündigen, deutet vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit bereits vieles auf eine Verlängerung hin. Doch HCT-Verteidiger Joel Scheidegger mag keine Überstunden machen, fasst sich ein Herzu und hämmert die Scheibe rund 2 1/2 Minuten vor Ende zum 4:3 in die Maschen. Der Erleichterung ist den Leuen sichtlich anzusehen, der Jubel entsprechend ausgelassen. Der EHC Winterthur probiert es in der Folge noch mit einem sechsten Feldspieler. Wie so oft misslingt dies. Janik Loosli kann auf Zuspiel von Patrick Spannring enteilen und versenkt den Puck im verwaisten Tor zum siegbringenden 5:3. Dank einem Schlusspurt sichert sich der HC Thurgau damit den bereits dritten Dreier der noch jungen Saison und kann sich damit weiter an der Tabellenspitze der Swiss League behaupten.
Ein grosser Widersacher empfängt der HC Thurgau bereits am kommenden Dienstag in der heimischen Güttingersreuti. Denn um 20:00 Uhr erfolgt der Puckeinwurf gegen den EHC Visp. Gegen die Oberwalliser haben die Leuen bekanntlich noch eine offene Rechnung aus der vergangenen Saison. Für Spannung ist daher allemal gesorgt! Hol dir deshalb gleich noch heute dein Matchticket für diesen Kracher im Online Shop!