Verhaltener Beginn
Am Anfang deutete wenig auf ein Spektakel hin. Keine der beiden Mannschaften wollte zu viel Risiko eingehen. Man legte den Fokus auf eine kompakte Verteidigung. Dies funktionierte bis zur 9. Minute ganz gut. Jedoch genügte ein Stellungsfehler in der Thurgauer Abwehr zum ersten Langenthaler Tor. Auf Pass von Eero Elo traf Tschannen, welcher im Slot komplett vergessen ging. Dies gab den Gästen dermassen Aufschwung, dass sie gleich nachdoppelten. Nur 33 Sekunden nach dem 1:0 traf Eero Elo selbst zum 2:0. Bei den Thurgauer stimmte nun nicht mehr viel zusammen. Trotzdem gelang ihnen in 15. Minute der Anschlusstreffer. Dies mit gütiger Mithilfe des SC Langenthal. SCL-Goalie Caminada stoppte die Scheibe hinter seinem Tor und noch bevor er zurück im Kasten war, versprang Verteidiger Aaro Törmänen der Puck, dieser kullerte direkt auf die Schaufel von Adrian Wetli, der das Geschenk dankend annahm und einnetzte. Dieses Tor löste die Blockade beim HC Thurgau. Man spielte den Rest des Drittels eine Klasse besser als zuvor.
Verrücktes zweites Drittel
Den Start in ein verrücktes zweites Drittel gelang dem SC Langenthal besser. In der 22. Minute war es wiederum Eero Elo, der sein Team wieder mit zwei Längen in Front brachte. Was dann folgte, war eine eindrückliche Reaktion des HC Thurgau. Auf einmal lief die Scheibe für das Heimteam. Innerhalb von vier Minuten drehten sie die Partie. Nach einem «Buebetrickli»-Goal von Hobi, folgte 42 Sekunden später der Ausgleich. Joel Scheidegger traf mit einem satten Schuss von der blauen Linie. Doch damit nicht genug: T.J. Brennan brachte den Gastgeber knapp 2 ½ Minuten später erstmals in Führung. Wieder mit einem Weitschuss. Endlich gingen diese Dinger mal wieder rein! Man konnte annehmen, dass die Thurgauer jetzt weiter powern würden – doch weit gefehlt: Passend zu diesem verrückten Drittel, waren es nun die Langenthaler, die wieder einem Gang hochschalten konnten und zu besseren Möglichkeiten kamen. Doch jetzt stand die Verteidigung der «Leuen» sattelfest. Mit vier Toren endete ein kurzweiliges zweites Drittel.
Der Atem stockte in letzter Sekunde
Einen topmotivierten Eindruck machen die Thurgauer, als sie aufs Eis zurückkehrten. Grossen Anteil dazu hatte Materialwart Andi Vogt, welcher mit jedem einzelnen Spieler abklatschte. Gut möglich, dass dies dazu beitrug, dass sie ein gutes Langenthaler Powerplay zu Beginn überstanden. Umso ärgerlicher war es, dass sie kurz nach Ablauf der Strafe von Fechtig trotzdem den Ausgleich hinnehmen mussten – Marc Kämpf der Torschütze. Doch der HC Thurgau zeigte Moral. Michael Loosli lief in der 50. Minute auf der rechten Seite durch und schoss die Scheibe ins weite Eck zur erneuten Führung. Gut vorstellbar, was hier los gewesen wäre, hätte es in der «Gütti» Zuschauer gehabt. «Hexer» Nicola Aeberhard war zu verdanken, dass dies das letzte Tor der Partie war. SCL-Topskorer Elo hatte in wahrlich letzter Sekunde das leere Tor vor sich. Doch irgendwie schaffte es «Aebi», mit vorzüglichem Einsatz, das Tor zu verhindern. Eine sinnbildliche Szene: Der HC Thurgau verdiente sich diese drei Punkte, weil sie bis zur letzten Sekunde aufopferungsvoll kämpften und nie aufgegeben hatten.
Mit diesem Sieg holt sich der HC Thurgau Platz 7 in der Tabelle zurück. Es war eine Freude, wie sich die Mannschaft, auch nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand, zurück in die Partie kämpfte. Mit einer solchen Leistung ist einiges möglich! Hoffentlich auch ein Sieg, am kommenden Samstag um 17.30 Uhr, auswärts gegen den EHC Olten. Das Spiel ist wiederum auf MySports (Kanal 2) zu sehen.