24 / 11 / 2020

HC Thurgau verliert Partie in Unterzahl

Der HC Thurgau verliert das Eröffnungsspiel in der frisch renovierten Patinoire du Voyeboeuf mit 0:4. Die Leuen ziehen insgesamt zu viele Strafen, in welchen der HC Ajoie mit drei Treffern gnadenlos zuschlägt.

Die Eröffnung der frisch renovierten Patinoire du Voyeboeuf (neu Raiffeisen Arena) hätte eigentlich zu einem Volksfest werden sollen, doch aufgrund der Corona-Pandemie konnte dieses nur aus sportlicher Sicht stattfinden. Das Heimteam aus dem Jura wollte sich wenigstens dieses nicht nehmen lassen und setzte nach drei Spielminuten durch einen Pfostenschuss von Jonathan Hazen ein erstes Ausrufezeichen. Als mit Florian Schmuckli gegen Mitte des ersten Drittels ein erster Thurgau auf der Strafbank Platz nimmt, konnte man bereits erahnen, dass die Torpremiere in der schmucken Arena in der Luft liegen würde. Die Ajoulots, bekannt für ihr effizientes Powerplay, lassen sich diese Chance nicht nehmen und gehen nach lediglich 19 Sekunden in Überzahl durch einen waschechten Jurassier mit 1:0 in Front. Bastien Pouilly - ein Eigengewächs des HC Ajoie -  schiesst auf Vorarbeit von Devin Muller und Philip-Michael Devos am linken Pfosten ein und lässt das Heimteam ein erstes Mal jubeln. Bei numerischem Gleichstand hält der HC Thurgau grundsätzlich gut dagegen, ohne jedoch selbst gefährlich in offensive Erscheinung zu treten. So bleibt es beim 1:0 für das Heimteam, da in der 11. Minute ein weiteres Mal der Pfosten für die Thurgauer rettet.

Den Beginn des zweiten Drittels schenken wir uns, da wenig Zusammenhängendes auf beiden Seiten zu sehen ist. Selbst eine weitere Strafe gegen die Thurgauer bleibt für einmal ungefährlich. Zur Spielmitte kann der HC Thurgau nach einer Druckphase des HC Ajoie zu einem seltenen Gegenanriff blasen, doch Frantisek Rehak kann den Querpass nicht verwerten. Kurz darauf setzt es für Sebastiano Soracreppa eine 2 + 2 Minuten-Strafe ab, da die #68 den Stock ins Gesicht seines Gegenspielers schlägt. Und wir können es bereits erahnen! Nur 50 Sekunden benötigt das Heimteam diesmal, bis die Scheibe hinter Nicola Aeberhard im Tor einschlägt. Philip-Michael Devos hämmert den Puck dermassen hart in die Maschen, dass die auf dem Tor liegende Trinkflasche von Nicola Aeberhard in Einzelteile zerspringt. Ein herrlicher Treffer des frankokanadischen Dauerbrenners! Der HC Thurgau darf nach 35 Spielminuten ein zweits Mal in Überzahl agieren, zieht in Überzahl jedoch einen rabenschwarzen Abend ein. Keinen einzigen Torschuss können die Leuen verzeichnen und offenbaren einmal mehr ihre Schwäche im Powerplay. Ohnehin der HC Thurgau mit mikrigen drei Torschüssen im Mitteldrittel!

Mit einem 0:2-Rückstand startet der HCT ins dritte Drittel und zeigt, dass er diese Partie keineswegs verloren zu glauben scheint. Gleich mehrfach kommen die Leuen zu Chancen. Jan Mosimann und Silvio Schmutz scheitern beide nach schöner Einzelleistung. Da auch Misha Moor, Brandon Hagel und Jérôme Lanz im Abschluss sündigen, steht für den HCT weiter die Null auf dem neuen Video-Würfel der renovierten Heimstätte des HC Ajoie. In der 48. Minute muss Sebastian Soracreppa nach einem Haken ein weiteres Mal auf der Strafbank Platz nehmen und wir ahnen es bereits. Mit einem mustergültigen Ablenker von Matthias Joggi schlagen die Ajoulots ein weiteres Mal in Überzahl zu und entscheiden diese Partie. Dass die Jurassier auch bei numerischem Gleichstand erfolgreich sein können, beweisen sie in der 55. Minute ebenfalls noch, als Jonathan Hazen nach tollem Zuspiel von Philip-Michael Devos zum 4:0 einschiesst.

Der HC Thurgau muss sich somit an der eigenen Nase nehmen, hat er diese Partie auf der Strafbank verloren, obschon jeder einzelne Spieler ob der Powerplay-Stärke des Heimteams gewarnt war. Bleibt zu hoffen, dass der HCT im Spiel vom Freitag gegen den SC Lagenthal von der Strafbank fern bleibt und seinerseits zu mehr Durchschlagskraft in Überzahl findet.

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