Nach ereignislosen Startminuten kassierte der HC Thurgau in der 12. Minute die erste Strafe. Fabio Hollenstein wurde für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt. Ein paar schnelle Kombinationen der Jurassier reichten, um die Thurgauer schwindlig zu spielen. Mathias Joggi traf mittels One-Timer zum 0:1. Etwas mehr als eine Zeigerumdrehung später folgte gleich die nächste Strafe. Die Box der Thurgauer zeigte sich viel zu passiv. Man liess dem Gegner viel zu viel Raum. Das Ausländer-Duo um Devos und Hazen nutzten diese Freiheiten eiskalt zum 0:2 aus. Direkt im Anschluss mussten die Thurgauer erneut in Unterzahl agieren. Und wieder reüssierten die Gäste. Das dritte Tor, innerhalb von vier Minuten, erzielte Thibault Frossard. Thurgau lud den Gegner regelrecht zum Toreschiessen ein. Das Boxplay funktionierte überhaupt nicht.
Mit Glück ohne weiteren Treffer im zweiten Drittel
Headcoach Stephan Mair schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Der HC Thurgau kam stärker aus der Kabine. Daraus resultierte in der 23. Minute ein Treffer. T.J. Brennan staubte nach einem Schuss von Wildhaber, im Stil eines Stürmers ab, zum 1:3. Wieder Brennan! Er traf somit in jedem seiner vier Partien. Dieser Treffer war aber nur ein Strohfeuer. Fortan übernahm wieder der HC Ajoie das Spieldiktat. In der 31. Minute beanspruchten die «Leuen» dann alles Glück dieser Erde: Der vermeintliche vierte Gegentreffer wurde aberkannt. Die Schiedsrichter sahen die Scheibe, auch im Videobeweis, nicht hinter der Torlinie. Dies sorgte, vor allem bei Ajoie-Coach Gary Sheehan, für Unverständnis. Kurze Zeit später hatte Pouilly das 4:1 auf dem Stock – doch er verpasste das Tor um Haaresbreite. Die Thurgauer durften froh sein, dass es nach dem zweiten Drittel «nur» 1:3 stand.
Zerfallserscheinung im letzten Drittel
Der HC Thurgau fand nicht mehr den Weg zurück in diese Partie. Gaëtan Jobin und Reto Schmutz entschieden das Spiel mit einem Doppelschlag zehn Minuten vor Schluss. Jonathan Hazen gelang gar noch das 1:6 in der 52. Minute – wieder in Überzahl. Danach nahmen die Gäste den Fuss vom Gaspedal, wohl auch mit dem Hintergedanken auf das Mammut-Programm, welches sie in den nächsten Wochen absolvieren müssen. Weil die Ajoulots bereits zweimal in Quarantäne mussten, haben sie bis zu neun Spiele weniger absolviert als die Konkurrenz.
Für Thurgau war es ein rabenschwarzer Abend. Es wollte wenig, bis gar nichts gelingen. Nach dieser Niederlage muss das Team von Mair über die Bücher gehen. Vor allem in Unter- und Überzahl wusste man wenig zu überzeugen. Es wird eine klare Steigerung nötig sein, um wieder der unangenehme Gegner zu werden. Die Möglichkeit dazu bietet sich, am nächsten Samstag, den 23. Januar, in der wichtigen Auswärtspartie gegen den EHC Visp.