Führung hielt nicht lange
Das Überraschungs-Team der Swiss League, der HC Sierre, hält sich hartnäckig im oberen Drittel der Tabelle. Vor allem von den ersten beiden Sturmlinien musste sich die Mannschaft von Stephan Mair in Acht nehmen. Zusammen sammelten sie in der laufenden Saison schon 187 Skorerpunkte. Von diesem Wert kann der HC Thurgau nur träumen.
Anfangs der Partie war davon aber wenig zu sehen. Das Heimteam kam kaum zu Torchancen. Viel mehr waren es die Thurgauer, die offensiv Akzente setzten. Und so ging man, wie von Captain Dominic Hobi kürzlich gefordert, endlich wieder einmal mit 1:0 in Führung. Joel Scheidegger tankte sich im Stil eines Stürmers vors gegnerische Gehäuse und schoss die Scheibe sehenswert an Sierre-Torhüter Giovannini vorbei. Die Thurgauer belohnten sich für eine starke Startphase. Dieser Treffer sollte den Gästen doch Mut geben! Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: Tomas Dolana glich für das Heimteam nur 2:38 Minuten später in Überzahl aus. Das Heimteam nahm den Schwung gleich mit und kam in den nächsten Minuten dem Führungstreffer sehr nahe. HCT-Goalie Bryan Rüegger hielt aber dicht und so ging es mit einem ausgeglichenen Spielstand in die erste Pause.
In Überzahl zu ineffizient
In souveräner Manier überstand Thurgau zu Beginn des Mitteldrittels eine Unterzahlsituation und konnte sich kurz darauf selbst im Powerplay üben. In der 24. Minute wurde HCT-Topskorer Rehak regelwidrig gestoppt. Als kurz vor Ablauf der Strafe ein weiterer Walliser die Strafbank aufsuchte, spielte der HCT vier Minuten am Stück in Überzahl. Doch trotz vieler Abschlüsse, blieb ihnen ein Tor verwehrt. Die Powerplay-Schwäche konnte man nicht kaschieren. Besser funktionierte bei 5 gegen 5. Doch der vermeintliche Führungstreffer in der 32. Minute wurde von den Schiedsrichtern aberkannt. Dieser Entscheid weckte die Hausherren aus dem Tiefschlaf. Sie kamen vor allem, als Spannring auf der Kühlbox weilte, zu hochkarätigen Chancen. Doch Rüegger bewahrte seine Mannschaft mit sensationellen Paraden vor dem Rückstand. Die „Leuen“ retteten das 1:1 mit grossem Einsatz und etwas Glück in die zweite Pause.
Scheideggers Ausgleich in extremis
Man rieb sich verwundert die Augen, als plötzlich Nicola Aeberhard im Thurgauer Tor stand. Es war anzunehmen, dass sich Rüegger erneut verletzt hat. Aeberhards Start war äusserst schwierig, da sein Team auch das dritte Drittel in Unterzahl in Angriff nehmen musste. Diesmal mit weniger Erfolg: Arnaud Montandon schoss die Heimmannschaft erstmals in Front. Von diesem Rückschlag erholten sie sich nur schwer. Erst in der 59. Minute als eine Strafe gegen Sierre ausgesprochen wurde, rafften sie sich nochmals auf. Und tatsächlich: Als „Aebi“ bereits seinen Platz einem sechsten Feldspieler räumte, fiel der umjubelte Ausgleich. Wieder hiess der Torschütze Joel Scheidegger. Mit dem zweiten Tor sicherte er seinem Team den wichtigen Punktgewinn.
Sierre im Penaltyschiessen kaltblütiger
Da die Verlängerung torlos verstrich, ging es wie beim letzten Spiel im Wallis ins Penaltyschiessen. Diesmal zogen die Thurgauer den Kürzeren. Für Sierre trafen Rimann, Asselin und Arnaud Montandon. Alles Spieler der anfangs erwähnten zweiten Sturmlinie. Für Thurgau war einzig Brändli erfolgreich.
Der HC Thurgauer hat gut gekämpft und sich den Punktgewinn verdient. Mit etwas mehr Fortune wäre gar mehr möglich gewesen. Zu oft scheiterte man aber am bärenstarken Sierrer Schlussmann Remo Giovannini, welcher 43 Schüsse abwehren konnte.
Bereits am Mittwoch steht für Mairs Truppe das nächste schwierige Spiel auf dem Programm. Um 20 Uhr zu Gast ist der zweitplatzierte SC Langenthal. Das Spiel wird auf MySports (Kanal 4) übertragen.