Das Spiel vom Freitag gegen den HC La Chaux-de-Fonds machte Freude und Hoffnung darauf, dass die Mannschaft den Tritt langsam, aber sicher gefunden hat. Im Line-Up hat sich für das sonntägliche Auswärtsspiel in Sierre nicht viel geändert, Fabian Storz war als Back-Up dabei und Joel Marchon als 13. Stürmer.
Die Leuen legten auf dem Walliser Gletscher in Sierre dann aber einen veritablen Fehlstart hin. Bereits nach 46 Sekunden schoss Eric Castonguay den HC Sierre in Front. Auch in den folgenden Minuten blieben die Walliser das bessere Team und es dauerte bis etwa in die 12. Minute, bis die Leuen richtig ins Spiel fanden. Kevin Nicolet konnte Remo Giovannini in der 15. Minute dann mit einem frechen Schuss von hinter der Grundlinie via Rücken zum 1:1 bezwingen. Danach folgten die besten Minuten für den HCT. In der 17. schoss Hollenstein das 1:2 und die Strafen, welche die perplexen Walliser danach fassten, wurden mit dem 1:3 durch Dubois bestraft. Mit diesem Vorsprung ging es dann auch in die erste Drittelspause.
Die Devise in Drittel zwei musste lauten, sicher in der Verteidigung zu spielen und gelegentlich Nadelstiche im Angriff zu setzen, um so das Skore mindestens halten zu können. Genau so entwickelte sich dann das Spiel auch. Das Spiel machte mehrheitlich Sierre, die grössten Möglichkeiten hatten Döpfner und Hobi bei Konterangriffen. Slapstick dann in der 32. Minute. Die Scheibe kam auf das Tor von Janett, prallte meterhoch in die Luft wieder runter und ins Thurgauer Gehäuse. Das war die Meinung der Sierre-Fans und -Spieler. Die Schiedsrichter konsultierten das vermeintliche Tor dann aber auf dem Video und aberkannten den Treffer, weil Kevin Kühni die Scheibe geistesgegenwärtig vor der Linie wegschieben konnte. Stark gemacht von unserem Verteidigungs-Routinier. Kurz darauf fiel der Anschluss im Nachstochern durch Arnaud Montandon dann aber dennoch. Markus Akerblom zog zwar noch die Coaches Challenge wegen Torhüterbehinderung, was auf den Videobildern auch schwer danach aussah. Die Referees blieben aber bei ihrem On-Ice Entscheid und gaben den Treffer sowie die zwei Minuten-Strafe gegen den HCT wegen der fälschlichen Coaches Challenge. Nach mehrmaligem Studium der Szene auf Video kann einmal mehr die Regelauslegung bei der Torhüterbehinderung stark hinterfragt werden… Es kam wie es zu kommen drohte und Sierre schoss in der folgenden Überzahl auch noch den Ausgleich. Das Spiel konnte also wieder von vorne beginnen. Eine Strafe gegen Silvio Schmutz folgte wiederum kurze Zeit später und Thurgau gab das Spiel komplett aus der Hand. Jordann Bougro, der bereits das 3:3 schoss, traf zur Führung für die Unterwalliser.
Nach wenigen Minuten im Schlussabschnitt musste wieder Schmutz auf die Strafbank und nach den letzten Unterzahl-Situationen, welche mit Gegentreffern endeten, war wieder höchste Vorsicht geboten. Die Thurgauer überstanden die Strafe dann aber und genau bei Rückkehr von Schmutz konnte Lehmann losziehen und souverän zum 4:4 einschiessen. Irgendwie wollte es aber nicht so recht sein an diesem frühen Abend. Soracreppa fasste direkt im Anschluss wieder eine Strafe wegen Stockschlag und Sierre-Topscorer Emmerton schoss seine Farben erneut in Front. Die Undiszipliniertheiten in Form von zu vielen eingefangenen Strafen, musste am Ende wohl einfach bestraft werden. Die Thurgauer hatten insgesamt zwar noch sechs Minuten die Möglichkeit in Überzahl anzutreten und das Spiel nochmals auszugleichen, aber leider blieb das Powerplay-Spiel weniger effizient wie dasjenige des Gegners. Zum bitteren Ende schoss Lukas Lhotak den Empty-Netter und zog dem HCT komplett den Stecker.
Als Fazit musste man konstatieren, dass zwar der zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheid die Wende zu Gunsten der Siderser einleitete, dass aber das Spiel hauptsächlich wegen den zu vielen Strafen und Eigenfehlern verloren ging. Am Dienstag bietet sich dem HCT die Möglichkeit auf Wiedergutmachung in der Gütti gegen die GCK Lions.