Die Ausgangslage für Spiel drei war schon wieder viel freundlicher, asl noch für die zweite Partie in Weinfelden. Nach dem Heimsieg war jetzt nämlich wieder der EHC Olten unter Druck und die Leuen konnten befreit aufspielen und versuchen dem Favoriten ein weiteres Bein zu stellen.
Im ersten Spiel der Serie schoss Bengtsson bereits in der ersten Minute den HCT in Front. Heute hatte Hobi mit einem Vorstoss alleine vor das Oltener Gehäuse die gleiche Möglichkeit. Leider diesmal nicht von Erfolg gekrönt. Olten zeigte aber wie schon in Spiel eins zu Beginn der Partie etwas Nerven. Zuerst fassten sie eine Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis, kurz darauf eine weitere wegen Spielverzögerung. Leider zeigte sich das Thurgauer Powerplay alles andere als auf der Höhe und nicht eine ernsthafte Chance resultierte daraus.
Was in Überzahl noch nicht klappen wollte funktionierte dann einige Minuten später bei numerischem Gleichstand. Hunter Garlent verzögerte seinen Pass so lange bis Nico Lehmann ganz frei Stand und aus kurzer Distanz die Scheibe in die Maschen hämmern konnte. Auch wenn bis jetzt beides Mal das Team verloren hat, welches den ersten Treffer erzielte, so nahm man diesen Treffer aus Thurgauer Sicht doch gerne. Und weil eine Schwalbe noch keinen Frühling macht, so legte die erste Thurgauer Formation gleich nach. Auf Pass von Lehmann schoss Stehli sehenswert den zweiten Thurgauer Treffer. Viereinhalb Minuten vor Drittelsende führten die Leuen nicht unverdient mit zwei Toren Vorsprung und das Ziel musste jetzt lauten diesen Vorsprung gegen verunsicherte Oltener in die Pause zu bringen. Es wurde nochmals richtig gefährlich und zwar vor dem Gehäuse von Dominic Nyffeler. Fabio Hollenstein verpasste den dritten Treffer alleine vor dem Keeper dann aber knapp. Am Ende feierten die sehr zahlreich mitgereisten HCT-Fans die Zwei-Tore-Führung zur ersten Pause standesgemäss.
Im Mitteldrittel sah es lange Zeit sehr gut aus, die Thurgauer hatten das Spiel mehrheitlich im Griff und störten die Oltener so gut, dass kaum grosse Druckphasen für das Heimteam aufkamen. Ganz bitter dann, was in der 30.ä Minute passierte. Zuerst kam Döpfner alleine vor Nyffeler nach einem Fehler Oltens zur grossen Chance aufs 0:3. Leider scheiterte er und im Gegenzug machte Kellenberger einen ähnlich Fehler und Odeen Tufto verwertete zum Anschlusstreffer. Jetzt war wieder alles offen und dies nachdem der HCT dem dritten Treffer mindestens so nahe stand, wie Olten dem Anschluss. Danach ging es gleich weiter mit haarsträubenden Fehlern vor dem eigenen Gehäuse. Jetzt wieder an der Reihe der EHC Olten und so schoss am Ende Hunter Garlent unbedrängt zum 1:3 ins leere Gehäuse ein. Starke Reaktion auf den ersten Gegentreffer an diesem Abend. Anschliessend mussten sich die Leuen gleich zwei Mal in Unterzahl behaupten. Es wurden gefühlt so viele Schüsse geblockt wie sonst an einem ganzen Abend – war für ein Effort unserer Boxplay-Spezialisten! Am Ende blieb es nach diesen Spezialsituationen wie auch nach 40 Minuten beim 1:3. Die schnelle Reaktion auf den Gegentreffer, die überstandenen Boxplay-Minuten, es wurden weitere Argumente gesammelt, weshalb heute das Break in Olten realisiert werden sollte.
Im Schlussdrittel ging es keine 60 Sekunden und das Spiel war wieder offen. Die beiden Imports Beauchemin auf Pass von Tufto markierten den Anschlusstreffer zum 2:3. Während einer Überzahlsituation für den HCT leistete sich Jaison Dubois dann eine sehr unnötige Strafe vor dem gegnerischen Tor wegen Behinderung. So spielte Olten danach fast zwei Minuten selbst in Überzahl und hatte die grosse Chance auf den Ausgleich. Die Thurgauer wehrten sich auch hier sehr gut und überstanden das Boxplay unbeschadet.
So brachen irgendwann die letzten fünf Spielminuten an und der Puls bei jedem Thurgauer Fan in der Halle war mittlerweile wohl auf gegen 200 gestiegen. Die Mannschaft blieb hingegen sehr cool. Bis es in der 57. Minute dann leider doch noch passierte Antonietti der Hüne traf aus dem Hinterhalt zum Ausgleich. Olten wurde immer druckvoller und spielte in den letzten drei Minuten wegen einer Strafe gegen Jolliet auch noch in Überzahl. Zum Glück wurde auch dieses dritte Boxplay des Spiels überstanden und so ging es zum ersten Mal in dieser Serie in die Overtime.
In eben dieser drückte Olten dann fast durchgehend. Thurgau hatte sichtlich Mühe und das „Hinterherlaufen“ endete damit, dass zu viele Spieler auf dem Eis waren und Olten so den Sieg im Überzahlspiel suchen konnte. In eben diesem folgte der nächste Thurgauer Wechselfehler, sodass Kühni seinen Gegenspieler nur noch mit einem Foul stoppen konnte. Andri Spiller verwertete den fälligen Penalty zum vielumjubelten Oltener Siegestreffer.
Schade, da haben die Leuen eine riesige Chance verpasst, um den Favoriten so richtig ins Wanken zu bringen. Aber wir nehmen das Positive mit. Wir können dem Gegner definitiv entgegenhalten und die Serie ist nach drei Heimsiegen nichts weiter als ganz in der Reihe… Am Dienstag folgt das nächste Heimspiel für den HCT.