Viel zu verlieren gab es für die Thurgauer an diesem Abend nicht mehr, hatte man in der Ostschweiz mit diesen Playoffs bereits ein Hockeymärchen geschrieben. Mit viel Offensivdrang wollte man dem Publikum nochmals attraktives Eishockey bieten. Die erste Chance gehörte dann aber dem EHC Kloten, als dieser bereits nach rund 40 Sekunden erstmals gefährlich vor Luis Janett auftauchte. Kein Tor, aber dafür gleich die erste Strafe gegen den HC Thurgau – Jonathan Ang wanderte wegen eines Hakens in die Kühlbox. Das erste Powerplay der Klotener war anfangs noch nicht weiter gefährlich und man wähnte sich beim HCT bereits in Sicherheit, als Marc Marchon 3 Sekunden vor Ablauf der Strafe plötzlich alleine vor Luis Janett stand und die Scheibe seelenruhig zum 0:1 einschieben konnte. Doch nach rund 9 Minuten kamen auch die Leuen zu ihrem ersten Powerplay und man fackelte gar nicht lange - selten genug waren schliesslich die PP-Möglichkeiten auf Seiten des HCT. Doch wie schon in den letzten Spielen wollte die Führung nicht lange währen. Ian Derungs hängte die Scheibe wunderbar hoch in die Maschen und die Gütti tobte ein erstes Mal. In der 13. Minute dann aber schon wieder der Dämpfer. Misha Moor konnte hinten nicht befreien, und die Leuen mussten das 1:2 durch Nodari in Kauf nehmen. Die Gütti war geschockt und leider kam keine schnelle Reaktion mehr. Bis in der 19. Minute wiederum nach einer missglückten Befreiiung der Thurgauer Marchon abzog und die Scheibe zum 1:3 in die Maschen flatterte. Unglücklich war dieser Rückstand allemal, aber irgendwie auch ein wenig selbst verschuldet. Das durfte gegen die Top-Mannschaft aus Kloten nicht passieren.
Schon in der ersten Minute des Mitteldrittels konnte Jonathan Ang dann alleine auf Tim Wolf, Ajoie-Goalie von Beruf, losziehen. Leider entglitt im die Scheibe kurz vor dem Abschluss, sodass es nicht gefährlich wurde. Nach einigen Minuten die eher Kloten gehörten, dann eine ganz ähnliche Aktion. Diesmal Binias alleine vor Wolf und dieser blieb leider wieder Sieger. Nach Spielhälfte ein wüstes Foul an Jan Petrig. Wieder Überzahl, wieder unser Topformation und ein wunderbares Play von Pelletier auf Ang, welcher zum 2:3 verkürzen konnte. Jetzt waren wir zurück im Spiel und die Stimmung in der Halle wurde wieder immer lauter. Irgendwann tauchte auch Petrig noch vor Wolf auf, auch nichts und dann noch einmal eine Überzahlmöglichkeit. Es wurde zwar gefährlich, aber der Ausgleich wollte (noch) nicht gelingen.
Jetzt galt es den Schwung ins Schlussdrittel mitzunehmen. Leider wurde nach rund einer Minute eine Behinderung gegen Patrick Sapnnring angezeigt und später ausgesprochen. So waren die Leuen zuerst mit Defensivarbeit beschäftigt, was aber insbesondere dank Luis Janett sehr gut gelang. Danach gestaltete sichd das Schlussdrittel ausgeglichen, es gab Chancen auf beiden Seiten, aber keine allzu zwingenden. Dann nach exakt 50 Minuten eine nächste Strafe gegen Thurgau, Adam Rundqvist fasste zwei Minuten. Nach wenigen Sekunden jubelte Kloten, es war das 2:4 und somit ein Genickschlag für die Leuen. Dann aber der Gang der Schiedsrichter zum Monitor, um das Tor zu überprüfen. On-Ice wurde gar auf «No goal» entschieden, angeblich wurde dieses per Hand erzielt. Dieser Entscheid wurde kurz darauf bestätigt und so ging das Spiel, aber auch die Strafe gegen Rundqvist bei 2:4 weiter. Die Strafe überstand man problemlos und danach musste die Schlussoffensive beginnen. Die ganz grosse Chance schon nach knapp 55 Minuten. Derungs und Ang zogen mit Tempo im 2:1 auf Wolf zu, leider ging die Scheibe knapp daneben. 30 Sekunden später gab es die Strafe gegen Kloten-Verteidiger Kindschi. Das war die Chance für Thurgau! Anlauf um Anlauf nahmen die tapfer kämpfenden Leuen und doch reichte es nicht ganz, der Puck wollte einfach nicht mehr rein. So war es am Ende genau gleich bei 6:5 Spielern auf dem Eis und die Zeit verrann, bis die letzte Chance durch war. Das wars also, wieder eine 2:3 Niederlage, wie bitter das war, sah man nach Spielende den Gesichtern aller Spieler an. Gekämpft wie wahre Leuen, einen ganzen Kanton begeistert, danke Team, danke HC Thurgau! Wir werden zurück sein, am 16. September 2022 beginnt die neue Saison!