Am heutigen Valentinstag war es dann also soweit und nach einer langen Qualifikationsphase starteten endlich die geilsten Wochen des Jahres mit hoffentlich möglichst viel Playoff-Hockey. Der HCT trat mit breiter Brust zum Duell im Wallis an, auch wenn das Heimrecht den Wallisern gehörte. Bei den Leuen kam Blake Christensen zu seinem ersten Einsatz und der Fakt, dass David Baumann, Remy von Allmen und Sebastiano Soracreppa alle überzählig waren, spricht für ein volles Kader beim HCT.
Der erste Abschluss aufs Tor gehörte dann nach 90 Sekunden Nico Lehmann, stellte aber für Alex Caffi im Walliser Tor kein Problem dar. Eine zugegebenermassen kleinlich gepfiffene Strafe gegen Fadri Riatsch ermöglichte dem HCT kurz darauf sein erstres Powerplay, welches ungenutzt blieb. Glück verzeichneten die Leuen dann in der 7. Spielminute bei einem Lattenschuss der Visper. Auch danach musste festgestellt werden, dass das Heimteam immer besser ins Spiel fand. Nach einer zweiten fragwürdigen Strafe, diesmal gegen Andreas Döpfner wurde es noch heisser. Zum Glück war Luis Janett bereits wieder in seiner Playoff-Form von letztem Frühling. 45 Sekunden vor Drittelsende holte Janik Loosli schlau nochmals eine Strafe heraus und verschaffte den Leuen so einen nummerischen Vorteil, welcher nicht ins zweite Drittel mitgenommen wurde. Dominik Binias schloss nach wenigen Sekunden PP sackstark aus dem Handgelenk ab und erzielte die 1:0 Führung. Ein perfekter Zeitpunkt für dieses Tor, so ging es nach einem ausgeglichenen Startdrittel mit einem knappen Vorsprung in die Pause.
Das zweite Drittel ging ähnlich los, wie das Zweite endete. Wieder war es Janik Loosli, welcher eine Strafe herausholte. Im Powerplay war es dann Patrick Spannring, welcher mit einem sauberen Check den Visper Eigenmann für kurze Zeit ausser Gefecht setzte und das Walliser Publikem erbosen liess. Emotionen kamen dann endgültig in die Halle als kurz darauf die nächste Strafe gegen Visp gepfiffen wurde. Cyril Oehen holte Dominik Binias von den Füssen. 1:17 Minuten doppelte Überzahl, die Chance also die Führung auszubauen. Leider blieb diese Möglichkeit ungenutzt, was die Visper sicher aufbaute. Kurz vor Spielhälfte war es dann leider wirklich so weit. Die vierte HCT-Formation brauchte den Puck lange nicht aus dem Drittel und am Ende verwertete Dominic Forget einen Abpraller zum Ausgleich. Danach entwickelte sich ein richtiger Fight. Nicht ein defensiver, nein viel mehr einer mit offenen Visieren. Fehler auf beiden Seiten, leider mehr beim HCT, ermöglichten nächste Chancen. Sehr präsent weiterhin Patrick Spannring, der mit seiner Härte ein ganz wichtiges Element ins Spiel des HCT brachte. Die nächste Strafe gegen Devin Stehli wurde gepfiffen, weil das Walliser Publikum diese forderte und nach einer Unaufmerksamkeit im Boxplay schoss wiederum Forget für Visp die erstmalige Heimführung. Kurz darauf bei einem Thurgauer Gegenangriff bereitete Spannring vor und Christensen schoss mit Fuss, Bein, Stock irgendwie den Ausgleich. Die Schiedsrichter entschieden auf dem Eis auf «Good Goal», gingen danach aber zum Monitor um die Szene nochmals zu kontrollieren, gaben den Treffer dann aber wie erwartet. Uff, so ging das Mitteldrittel gerade nochmals gut aus und mit einem Unentschieden verabschiedeten sich die Teams in die nächste Pause.
Im Schlussdrittel konnte, musste die Entscheidung dann aber nicht fallen. Los ging es haarsträubend. Ein Aussetzer von Schmutz an der blauen Linie liess Bogdanoff alleine auf Janett losziehen und das 3:2 erzielen. Definitiv ein Nackenschlag für den HCT. Die Mannschaft wollte danach physisch ein Zeichen setzen, was aber in einer Strafe gegen Andreas Döfpner gipfelte. Das Walliser, wie auch das folgende Thurgauer Powerplay blieben erfolglos und so ging die enge Partie in die letzten 10 Spielminuten. Lange blieb das Spiel dann nicht mehr unausgeglichen. Nach einem Abpraller von Visp-Hüter Caffi reagierte Nico Lehmann mit Abstand am schnellsten und verwertete zum 3:3 Ausgleich. Viel Lärm wieder vom Visper Publikum, welches eine Torhüterbehinderung reklamierte und den Videobeweis forderte. Die Visper nahmen die Coaches Challenge, was aber ziemlich aussichtslos war, wenn man die Bilder konsultierte. Es blieb dann auch beim Tor-Entscheid und somit war die Partie wieder offen. Je näher das Ende der regulären Spielzeit kam, desto nervöser wurde man beim Zuschauen. Jeder Treffer wäre jetzt wohl entscheidend gewesen. Den nächsten längeren Unterbruch gab es dann nicht wegen einer weiteren Videobegutachtung durch die Refs, sondern weil HCT-Materialwart Michi Grüninger plötzlich ein Stück der Bande in der Hand hielt. Dieses war zuvor bei einem Zweikampf weggebrochen und musste wieder befestigt werden. Es schien fast als hätten sich die Teams darauf geeinigt eine Zusatzschicht einzulegen, als Christensen, Spannring und dieser dann herrlich Forrer freispielte und der Scharfschütze die Scheibe millimetergenau unter die Latte knallte. Die Visper schienen so perplex zu sein, dass der Speaker Luis Janett zum Torschützen machte… Es galt dann aber noch zwei Minuten zu überstehen und Visp nahm auch gleich sein Timeout und Torhüter Caffi raus. Es brannte lichterloh vor Luis Janett und alle paar Sekunden fand ein neues Bully vor dem HCT-Gehäuse statt. Die Zeit wurde aber mit 120% Einsatz heruntergespielt und so stand der Startsieg in dieser Playoff-Serie fest. Was für ein Fight, was für eine Moral die Mannschaft zeigte. Trotz Rückschlägen immer wieder aufgestanden und am Schluss verdient den Wallisern den Zahn gezogen.
Jetzt gilts die Heimfahrt zu geniessen und am Donnerstag fürs erste Heimspiel genauso ready zu sein. Die Mannschaft freut sich auf eine rappelvolle Gütti und eine grandiose Stimmung!