Nach einer 10-tägigen Pause ging es heute Dienstag für die Thurgauer Leuen in der Swiss League wieder weiter und es wartete gleich eine lange Reise ins Tessin auf den HCT. An der Medical Front hat sich in der Pause nicht viel verändert. Schmutz, Hollenstein und Janett machten zwar Fortschritte, aber fallen noch Wochen bis Monate aus. So sah das Lineup praktisch gleich aus wie noch beim Auswärtsspiel in La Chaux-de-Fonds, einzig der Topskorer-Helm wechselte von Pelletier zu Dominic Hobi.
Markus Akerblom berichtete, dass während der spielfreien Phase vor allem an der Defensive gearbeitet wurde, was sicherlich Sinn ergab und so ins Ziel münden sollte, gegen die Ticino Rockets möglichst keine Gegentreffer zuzulassen. Die ersten Spielminuten waren dann eher zerfahren, beide Teams suchten den Rhythmus noch etwas. Leider blieb dies das ganze Startdrittel über so. Insgesamt hatten die Thurgauer zwar vielleicht etwas mehr Spielanteile, aber gefährlicher wurde es eher vor Bryan Rüegger. Leider war weder von einer verbesserten Defensive noch von einer schlagkräftigen Offensive viel zu sehen.
Im zweiten Abschnitt kam der HCT schon ziemlich bald zur ersten Überzahlmöglichkeit. Diese schaute zwar ganz gefällig aus, man konnte sich fast über die gesamten zwei Minuten im Drittel festsetzen, aber der erste Treffer blieb weiter aus. Dasselbe galt für die nächste PP-Chance, welche kurz darauf folgte. Spätestens bei Biasca-Hüter Fatton war Endstation. Am nahesten kam sicherlich Pelletier mit einem Pfostenschuss in der 28. Minute. Das Tor fiel dann aber auf der Gegenseite mit einem der ersten Torschüsse der Tessiner im zweiten Drittel, Edouard Margairaz traf. Bei einer angezeigten Strafe rund drei Minuten vor Drittelsende konnte der HCT nochmals richtig Druck aufs Tessiner Tor aufsetzen und schlussendlich würgte, schöner kann man es nicht sagen, Nico Lehmann die Scheibe über die Linie. Dass es nach 40 Minuten trotz zwei Überzahlmöglichkeiten und 36:11 Torschüssen nur 1:1 hiess, stellte den Leuen leider ein schwaches Zeugnis in der Offensive aus. Man konnte nur hoffen, dass sich das im letzten Drittel nochmals ändern wird.
Ziel für das Schlussdrittel gab es nur eines. Es mussten mindestens ein Tor und ganz einfach drei Punkte her, punkt. Die Spielrichtung stimmte dann auch von Beginn weg, aber es harzte weiter sehr, wenn es um den letzten Pass oder den gefährlichen Abschluss ging. Es brauchte dann wieder eine Überzahlmöglichkeit um das verdiente 2:1 zu markieren. Nach einem wunderbaren Querpass von Adam Rundqvist war es Janik Loosli der die Leuen zum ersten Mal in Führung schoss. Die grosse Frage war, was nun folgen würde. Sucht das Team die Vorentscheidung mit dem dritten Treffer oder konzentrierte man sich zuerst mal auf die Defensive? Vor dem 2:1 gab es während rund 30 Spielminuten zwei Torschüsse für die Tessiner, nach dem Treffer folgten dann gleich wieder solche, was dem Ostschweizer Zuschauer keine Freude bereitete. Als dann Devin Stehli auch noch die allererste Strafe für den HCT fasste, wurde mal wieder richtig gezittert. Das PK der Leuen war dann aggressiver und besser als auch schon diese Saison und so ging kaum Gefahr von den Tessinern aus. So blieb es auch in den Folgeminuten, Biasca war zwar bemüht, aber dann doch zu limitiert, um das Spiel nochmals auszugleichen. Am Ende war es Will Pelletier, der noch den Empty-Netter für Thurgau markierte und so die drei Punkte sicherte. Der selbe Will Pelletier war es, der 4 Sekunden vor Schluss gar noch auf 4:1 erhöhte.
Ein Fazit war schwierig zu ziehen. Einerseits dominierte der HCT zwei Drittel lang den Gegner komplett und kam zu 47:15 Torschüssen. Andererseits wurde es bis zum Führungstreffer nur selten brandgefährlich und man bekundete viel Mühe mit dem limitierten Gegner aus dem Tessin. Am Ende zählen wie immer bei Biasca die drei Punkte, welche man gerne mitnimmt. Am Freitag zuhause gegen die GCK Lions dürfte es dann wieder einiges schwieriger werden, um zu Punkten zu kommen.