Der HCT war seinen Fans nach der klaren 8:1-Pleite vo Samstag in La Chaux-de-Fonds so einiges schuldig. Es kam den Leuen da gerade gelegen, dass mit den Ticino Rockets das Schlusslicht in der Gütti zu Gast war und die Tessiner bisher auch in jeder Begegnung diese Saison bezwungen werden konnten.
Die Startminuten fühlten sich dann an wie eine Autobahnfahrt auf der komplett leeren A2 von Zèrich in Richtung Gotthard. Es ging so schnell und oft von Nord nach Süd, das wohl auch den Torhütern beinahe schwindlig wurde. Von Defensivarbeit und kontrolliertem Spielaufbau wollten beide Mannschaften nichts wissen, man konzentrierte sich beidseitig auf die Offensive als ginge es nur darum möglichst schnell den Führungstreffer zu markieren. Die besseren Chancen hatten die Thurgauer, aber Zählbares schaute lange nichts raus. Die grösste Möglichkeit vergab wohl Devin Stehli rund drei Minuten vor Drittelspause mutterseelenallein vor Biasca-Hüter Croce. Leider fiel kurz vor Ende des Startdrittels nach einem Check auch noch Will Pelletier mit einer Kopfverletzung aus.
Im zweiten Abschnitt kehrte Pelletier leider nicht mehr zurück. Nach einem Foul von Yves Stoffel konnte der HCT dann zum ersten Mal im Powerplay aufspielen und auch wenn nicht wahnsinnig viel zusammenlief so konnte doch die Führung erzielt werden. Devin Stehli setzte zu einem verdeckt abgegebenen Handgelenkschuss an und zauberte die Scheibe in den Netzhimmel. Kurz darauf war es wieder Stehli, welcher dank einer Einzelaktion das 2:0 auf dem Stock hatte. Für etwas Emotionen sorgten in der 30. Spielminute die beiden waschechten Thurgauer Silvio Schmutz und Fabio Hollenstein, welche ihre Tessiner Konkurrenz in «Sämi-Giger-Manier» zum Schwingkampf herausforderten. Auf die Strafbank musste am Ende Schmutz mit einer 2+2 Minuten-Strafe und so spielte man nun auch das erste Mal in Unterzahl. Die Strafe wurde schadlos überstanden und danach erspielte man sich wieder die eine oder andere Torchance. Die grösste hatte zwei Minute vor Drittelsende wiederum in Unterzahl Nico Lehmann, der nach schönem Pass von Marco Forrer alleine im Slot am Tor vorbeischoss.
Zu Beginn des Schlussdrittels kam der HCT dann gleich zu einer einfachen und bald doppelten Überzahl. Mit zwei Mann mehr klappte es dann und Dominik Binias verwertete nach einem Elo-Abschluss zum 2:0. Kurz darauf war es in der weiterlaufenden Strafe dann Eero Elo selbst, der die Hartgummischeibe millimetergenau unter die Latte knallte. Der Mist schien mit diesem dritten Treffer nun endgültig gekarrt zu sein. Die einzige Frage die offen blieb war, ob Luis Janett nach dem Horrorabend von La Chaux-de-Fonds gleich mit einem Shutout reagieren konnte. Die Frontmänner von Janett halfen nicht gerade gross mit indem Sie gleich mehrere Strafen fassten und so den Tessinern die Möglichkeit auf den Ehrentreffer offerierten. 95 Sekunden vor der Sirene war es dann auch wirklich so weit und Ticino vermieste den Shutout von Janett. Lehmann beendete das Spiel dann noch mit dem Empty-Netter zum 4:1.
Ein ganz wichtiger Sieg für die Leuen, der zumindest für den Moment Rang drei bedeutet. Jetzt hoffen wir, dass Pelletier nicht länger ausfallen wird und sind bereit für das Direktduell gegen GCK am Samstag in Küsnacht.