Der HCT reiste nach der Niederlage vom Dienstag gegen die EVZ Academy auf Wiedergutmachungs-Tour nach Langenthal. Das Back-to-back Weekend gegen die Oberaargauer kann sogar als wegweisend für den restlichen Verlauf der Qualifikation angesehen werden. Mindestens drei Punkte aus den beiden Spielen gegen die direkte Konkurrenz sind gefordert, um den Anschluss an die Top 4 zu halten und gegen hinten ein gewisses Polster zu bewahren. Bei den Thurgauern fehlte wiederum das Quartett Loosli, Fechtig, Baumann und Binias, einzig Silvio Schmutz kehrte ins Line-Up zurück.
Zu Beginn des Spiels merkte man noch nicht allzu viel von der Extra-Portion Motivation, welche die Ostschweizer mit nach Langenthal genommen haben mussten. Langenthal startete besser und kam insbesondere durch Unzulänglichkeiten in der HCT-Defensive zu einigen Chancen. In der 8. Minute war es dann ausgerechnet Frantisek Rehak, welcher in der vergangenen Spielzeit noch das Trikot der Leuen getragen hatte, der für Langenthal zum 1:0 traf. Wieder ging dem Treffer ein Fehler der Thurgauer voraus, was nicht nur Coach Stefan Mair geärgert haben dürfte. Als man einige Minuten später dachte, Thurgau hätte etwas besser ins Spiel gefunden, war es Jérémi Bärtschi, der bereits das 2:0 erzielte. Ernüchtert begab man sich in die Garderobe und als Zuschauer hoffte man fast auf eine Pausenansprache der Coaches, welche die Spieler ein wenig wachrütteln würde.
Dominic Hobi zumindest schien sich die Worte zu Herzen genommen zu haben, war er es doch, der in der 25. Minute zum Anschlusstreffer einschiessen konnte. Nur kurz darauf tauchte die bärtige Nummer 24 wiederum vor SCL-Keeper Elien Paupe auf und schoss ins hohe Eck zum Ausgleich ein. Der HCT war endgültig zurück im Spiel und die Langenthaler schienen zumindest leicht irritiert zu sein, ob der starken Reaktion der Gäste. Danach war allerdings Schlussmann Luis Janett, dem wiederum der Vorzug vor Bryan Rüegger gegeben wurde, der gefordert war und den HCT mit einigen starken Paraden im Spiel hielt. Insgesamt gefiel dem Anhang aus dem Osten doch schon viel besser, was man hier sah. Weniger Fehler hinten, mehr Druck und Kreativität im Angriff und ein SCL, welcher sich ob der verspielten Führung doch sicher einige Fragen stellte, Drittel Nummer drei konnte kommen.
Irgendetwas müssen auch die Langenthaler in ihren zweiten Pausentee gemixt haben. Als gäbe es kein Morgen kamen sie aus der Pause und powerten. Nach mehreren verpassten Chancen war es dann nach 55:55 doch so weit, Timothy Coffmann schoss zum 3:2 ein. Wie schon am Dienstag nahmen die Thurgauer auch diesmal wieder Torhüter Janett vom Eis und ersetzten ihn mit einem zusätzlichen Feldspieler. Diese Disziplin scheint zur Lieblingsaufgabe unserer Mannen zu werden. Die Frage nach dem viel umjubelten Ausgleichstorschützen ist auch schnell beantwortet: Dominic Hobi, wer sonst an diesem Abend?!
In der Verlängerung hatten hauptsächlich die beiden Topskorer Ang und Coffmann Topchancen für ihre Farben. Erfolgreich war jedoch keiner und so kams zum Penaltyschiessen. Ian Derungs, der gerade seinen Vertrag um eine Saison verlängert hat und Jonathan Ang waren für den HCT erfolgreich und weil Torhüter Janett nur gerade einen Puck hinter sich aus dem Netz suchen musste, gewan der HC Thurgau das wichtige Spiel mit 4:3 nach Penaltyschiessen!
Das war ein grossartiges Comeback unserer Jungs nach dem frühen 2:0 Rückstand. Die Moral stimmt, die Leistung ab dem 2. Drittel auch, wir freuen uns auf das Rückspiel am Sonntag in einer hoffentlich gut gefüllten Güttingersreuti!
Den Matchbericht der Thurgauer Zeitung gibts unter folgendem Link:
https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/kreuzlingen/swiss-league-43-sieg-nach-penaltyschiessen-der-hc-thurgau-beweist-in-langenthal-charakter-ld.2217114