Wie schon anfangs Oktober reiste der HCT auch heute wieder nach einer 0:5-Pleite gegen die GCK Lions nach Olten. Auch heute wurde ein sehr schwieriges Unterfangen im Bereich Wiedergutmachung erwartet. Für einen zusätzlichen Motivationsschub hat aber sicherlich die Gruppe HCT-Fans im morgendlichen Warm-Up-Training gesorgt, welche das Team lautstark unterstützte.
Im Gegensatz zum Freitagsspiel war der Spielstart besser, die Leuen konnten nicht nur die Startminuten sondern auch die erste Unterzahlsituation schadlos überstehen. Trotzdem war von Beginn weg offensichtlich, wer das stärkere Team war und zudem mehr Selbstvertrauen mit aufs Eis brachte. Die Qualität der Oltner ist ohnehin unbestritten, wenn man nur schon bedenkt, dass jeder einzelne Spieler abgesehen von Sean Collins und Simeon Schwinger bereits NL-Erfahrung hat… Collins und Schwinger bringen dafür sogar NHL oder ICEHL – Vergangenheit mit.
In der 11. Minute war es mit Timothy Kast dann ein Schweizer, welcher die erste Saison bei Olten in der Swiss League spielt (zuvor Genf, Bern), der die Dreitannenstädter doch noch in Führung brachte. Ein satter Schuss in die untere Torecke wars, Rüegger war absolut machtlos. Beim knappen Rückstand blieb es bis zur ersten Drittelspause, man konnte hoffen, dass sich der HCT gleich wie in den letzten zwei Spielen in den Dritteln zwei und drei steigern kann.
Der Beginn dieser Steigerung war dann gleich zu Beginn des Mitteldrittels hervorragend. In der ersten Überzahlmöglichkeit waren die beiden Import-Stürmer für den Ausgleich verantwortlich. Pelletier mit einem Zuspiel in die Mitte auf Eelo und der mit einem Drehschuss ins hohe Eck ins Glück aus Thurgauer Sicht. Positiv ging es weiter, der HCT konnte sich wieder im Mitteldrittel steigern, hatte ähnlich viel Spielanteile wie die Powermäuse aus Olten und kam sogar zu Torchancen für den Führungstreffer. Die grösste hatte Ramon Knellwolf in der 34. Minute als er unbedrängt zum Schuss kam, aber leider an Dominic Nyffeler scheiterte.
Ins Schlussdrittel ging es mit dem Unentschieden und Thurgau (mehr als Olten) wäre wohl zufrieden gewesen, es wäre nach 60 Minuten noch genau so gewesen. Olten erhöhte dann die Schlagzahl auch wieder etwas und die Leuen mussten sich vermehrt mit unerlaubten Befreiungsschlägen helfen. Das Glück war dann auch noch auf Ostschweizer Seite indem die Schiedsrichter einen klaren hohen Stock eines HCT-Verteidigers übersahen und die Leuen so um eine Unterzahl kamen… Auf der anderen Seite machte Kevin Etter bei einem Konter Druck auf den Torhüter, der den Puck ausserhalb des Trapezes spielte und so für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Leider blieb das zweite Powerplay dann aber ungenutzt und so ging es spannend weiter in die letzten acht Spielminuten. Das Spiel lebte dann auch weiter von der Spannung und vom Kampf. Hochkarätige Chancen gab es auf beiden Seiten zwar nicht und trotzdem hätte der Lucky Punch auf beiden Seiten noch folgen können. Thurgau kam 65 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit nochmals zu einer PP-Möglichkeit, Lukas Lhotak fasste gar eine 5-Minuten und Spieldauerdisziplinarstrafe. Da war sie also, die grosse Chance auf den Coup beim Leader! Leider gelang dies in der regulären Spielzeit nicht mehr, aber die Überzahl dauerte ja auch in der Verlängerung noch fast 4 Minuten bei 4-3 Feldspielern. Leider war diese, grösstenteils sehr harmlos. Die Leuen brachten den Siegestreffer in fünf Minuten Überzahl leider tatsächlich nicht zustande. Ein Pfostenschuss von Fabian Ganz nach Ablauf der Strafe war die grösste Möglichkeit.
So ging es ins Penaltyschiessen, welches der HCT in dieser Saison bislang zwei Mal gewann und einmal verlor. Erst die beiden vierten Schützen Kast und Loosli trafen in diesem Shootout. Dann hielt Rüegger gegen Haussener und die grosse Show zum Schluss gehörte Nico Lehmann. Mit einem Kabinett-Stückchen verlud er Olten-Hüter Nyffeler und entschied die Partie zu Gunsten der Leuen.
Als Fazit kann definitiv von einer gelungenen Reaktion auf die klare Heimpleite gegen GCK gesprochen werden. Defensiv arbeitete das Team viel konzentrierter und musste dem Ligakrösus nur wenige grosse Chancen zu gestehen. Am Dienstag kommt mit Sierre ein direkter Konkurrent aus dem Mittelfeld in die Gütti, eine weitere Steigerung würde sicher helfen, um auch dort zu punkten.
Spielhighlights und Interviews gibts auf www.swissleague.tv.
