Es stand ein wichtiges Spiel an diesem Abend an, welches durchaus auch die Weichen für den Ausgang dieser Playoffserie stellen konnte. Schon in der 2. Minute kam es zur ersten Powerplaymöglichkeit für den HCT. Aber das verfahrene Spiel der Leuen liess noch nicht viel Sehenswertes herausspringen. In der Folge hatten auch die Walliser ihre erste Überzahlmöglichkeit, was aber die Thurgauer Hintermänner wiederum souverän zunichtemachten. Offensiv konnten die Leuen in der Folge zwar immer wieder Akzente setzen, aber das Spiel blieb auf beiden Seiten von vielen kleinen Fehlern geprägt. Selbst im erneuten PP-Spiel des HCT ab der 13. Minute blieb man aus Thurgauer Sicht einiges schuldig – kein sauberer Aufbau, keine gefährlichen Abschlüsse, ergo keine Tore. Nach einem Beinstellen durch Kevin Kühni musste man dann sehen, dass es in einem Powerplay auch gefährlich zu und her gehen kann. Glücklicherweise blieb zumindest das Resultat gleich und man ging mit dem 0:0 in die Pause.
Auch das zweite Drittel verlief zu Beginn über weite Strecken ereignislos, wobei die Visper immer besser ins Spiel fanden und das Chancenplus auf Walliser Seite kippte. Die Leuen versuchten vehement dagegenzuhalten. Die Defensive war massiv gefordert und die HCT-Fans zitterten immer mehr aus Angst vor dem Führungstreffer der Gäste. Doch dann – fast aus dem Nichts – entwischte Fabian Berri und hämmerte die Scheibe in die rechte obere Ecke zum 1:0. Was da für ein Stein von den Thurgauern Herzen fiel! Da änderte auch die Tatsache nichts daran, dass es danach gleich wieder heiss zu und her ging vor Luis Janett. Doch die Leuen zeigten plötzlich eine bislang gänzlich unbekannte Effizienz und da stand es schon 2:0. Eero Elo lenkte unhaltbar für den Walliser Schlussmann Caffi zum 2:0 ab.
Dass ein 2-Tore-Vorsprung nicht immer zum Sieg reichen musste, wusste man aus dieser Playoffserie bereits. Also war man noch ganz vorsichtig optimistisch auf den Zuschauerrängen. Und tatsächlich waren noch keine drei Minuten im Schlussdrittel gespielt, als Dario Wüthrich zum 2:1-Anschlusstreffer für den EHC Visp einschob. Die Spannung stieg von Minute zu Minute und dadurch auch der Druck auf das Thurgauer Tor. Erst eine Strafe für Visp wegen zu vielen Spielern auf dem Eis erlaubte den Thurgauern eine kleine Verschnaufpause. Und sie gingen direkt in die Offensive, scheiterten aber knapp am Pfosten. Danach gab es dreieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff nochmals eine Strafe gegen den EHC Visp, was den Leuen eine doppelte Überzahl einbrachte. Erneut scheiterte man an der Torumrandung und am stark parierenden Schlussmann Alex Caffi. Es blieb zu hoffen, dass sich diese ungenutzte Chance nicht noch rächen sollte… die ganze Gütti bibberte dem Schlusspfiff entgegen, bis dieser endlich alle erlöste und damit den Ausgleich des HCT in der Playoffserie besiegelte.